Liebe Astrid, am 1. Dezember 2022 ist es so weit: du gehst in den Ruhestand. 1975 hast du in der Praxis angefangen. Hättest du damals gedacht, dass du dein ganzes Arbeitsleben bei uns verbringen würdest?
Astrid: Das ist schon eine ganz schön lange Zeit. 47 Jahre! Allerdings mit Unterbrechung. Als ich meine drei Kinder bekommen habe, bin ich einige Zeit raus gewesen. Aber ob ich mir damals schon gedacht habe, dass ich so lange bleiben würde, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich habe mich jedenfalls schon mit Beginn meiner Ausbildung hier sehr wohl gefühlt.
Wie waren denn deine Anfänge in der Praxis?
Astrid: Also als ich anfing, war Dr. Karlheinz Schulz mein Chef. Er hatte die Praxis gegründet. Er war für mich fast so eine Art väterlicher Freund. Sein Bruder, Dr. Helmut Schulz, der später die Praxis übernommen hat, war auch ein wirklich toller Chef, der mich immer unterstützt und gefördert hat. Das gilt auch für meinen jetzigen Chef, Dr. Markus Schulz. Auch bei ihm habe ich mich sehr wohl gefühlt und ich glaube das übrige Team auch.
Die Ausbildung, die du damals gemacht hast, war eine zur Zahnarzthelferin?
Astrid: Ja, genau. Zahnarzthelferin hieß das. Diese Berufsbezeichnung gibt es inzwischen gar nicht mehr. Die Zahnmedizin hat sich ja im Laufe der Zeit auch weiter entwickelt. Als ich eine Fortbildung zur Zahnmedizinischen Fachassistentin machen konnte, habe die Chance genutzt mich beruflich weiterzuentwickeln.
Dabei hast du dann auch die Prophylaxe als Arbeitsfeld für dich entdeckt?
Astrid: Das kann man so sagen. Das ist so was wie mein Baby in der Praxis und eine Aufgabe, die mir einfach viel Spaß macht. Ich kann relativ selbstständig meinen Arbeitsalltag gestalten, das liegt mir sehr. Es ist außerdem eine sehr befriedigende Arbeit. Man sieht direkt das Arbeitsergebnis und die Patientinnen und Patienten sind zufrieden.
Gibt es etwas, was du im Ruhestand vermissen wirst?
Astrid: Na klar! Der Alltag mit dem Team wird mir fehlen. Aber wir sind ja nicht aus der Welt, ich wohne schließlich weiter in Münster und es ergibt sich bestimmt die ein oder andere Gelegenheit für ein Treffen. Die Patientinnen und Patienten werde ich auch vermissen. Manche davon behandele ich seit Generationen, mit den Großeltern hat es angefangen und jetzt kommen die Enkel mit ihren Kindern zu mir. Das bedeutet mir viel. Aber irgendwann ist halt die Zeit gekommen, sich von diesem Lebensabschnitt zu verabschieden.
Und wie sehen deine Pläne für den nächsten Abschnitt aus?
Astrid: Konkrete Pläne habe ich nicht, aber langweilig wird es mir bestimmt auch nicht. Ich liebe meinen Garten und habe darin eigentlich immer was zu tun. Ich freue mich darauf, mit meinen sechs Enkelkindern Zeit zu verbringen, zu joggen, Fahrrad zu fahren, ins Theater zu gehen und mich mit Freunden zu treffen. Und vielleicht klappt es ja, dass ich nach Australien reise, das wäre noch so ein Traumziel von mir.
Was glaubst du, wirst du am 1. Dezember als Erstes tun?
Astrid: Das ist schon jetzt klar: ich liebe es zu Backen, ganz besonders in der Weihnachtszeit. Diesmal kann ich das in aller Ruhe und ganz ohne Alltagsstress tun.
Vielen Dank, Astrid! Für dieses Interview, für deine engagierte und professionelle Arbeit, für deine Freundlichkeit und deine positive Art. Wir werden dich vermissen. Alles Liebe und Gute für deinen wohlverdienten Ruhestand!